Vom 16.08. bis 21.08.2015 fand das Zeltlager der Schützenjugend Meinkot in Wietzendorf bei Soltau statt. Hierzu ein ausführlicher Bericht:

Vorwort der Betreuer: Die Vorbereitungen

Seit längerer Zeit, um nicht zu sagen seit mehreren Jahren, hatten wir uns vorgenommen ein Zeltlager mit unserer Jugendgruppe zu veranstalten. Speziell durch Victoria wurde dieses Thema immer wieder auf den Tisch gebracht. Im Herbst 2014 fiel dann gemeinschaftlich die Entscheidung endlich Nägel mit Köpfen zu machen.

Wir setzten uns also zusammen um erst einmal die Rahmenbedingungen festzulegen, wie beispielsweise wer die Betreuer sein sollten, wohin es gehen sollte, Zeitraum und Dauer und welche Altersgruppe in Frage kommen würde. Relativ schnell fiel die Entscheidung, welche Betreuer mitkommen sollten und dass es in das Südseecamp in Wietzendorf gehen sollte.

In weiteren Sitzungen planten wir ein umfangreiches Programm – Basteln, Spiel ohne Grenzen oder Sommerbiathlon, für jeden sollte etwas dabei sein – und ließen uns auch nicht von der Absage der anderen Gruppe, die mit uns fahren wollte, entmutigen. Dann ging es weiter in die Feinheiten, die Versorgung musste geplant werden und auch die Kostenplanung musste angegangen werden. Aber die Erfahrungen bei uns waren eher minimal, wir mussten also zum großen Teil mit Schätzwerten arbeiten.

Da es nur einen kurzen Zeitraum von zwei Wochen gab, in dem alle Betreuer zur Verfügung stehen würden, war der Zeitpunkt unserer Fahrt auch bald beschlossen: 16.08.-21.08.2015.

Wenige Wochen vor dem Start lagen – auch aufgrund des Werksurlaubs – leider nur 6 Anmeldungen vor. Da einige unserer Aktivitäten nur mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern durchführbar waren, mussten wir das Programm kurzfristig etwas anpassen und nahmen dafür einen Besuch des Heide Parks mit in die Planung auf. Letztendlich konnten wir dann noch 3 Nachmeldungen vermelden und so schlussendlich mit 9 Kindern fahren. Den Besuch des Heide Parks behielten wir trotzdem in unserem Programm, was die Vorfreude der Kinder – und unsere eigene – noch verstärkte.

Das Zeltlager

Samstag: Aufbautag

Am Samstagvormittag starteten wir Jugendleiter Victoria Tabrizian, Jürgen Kutsche und Sebastian Krischke gemeinsam mit Peter Tabrizian und Fabian mit dem Gepäck, den Zelten und Materialien nach Wietzendorf. Dort bauten wir bei hervorragendem Wetter sechs Zelte auf. Am Abend ging es dann für Victoria und Sebastian zurück nach Meinkot, während Jürgen und Fabian auf dem Zeltplatz die Stellung hielten.

Sonntag: Anreisetag – Eine Zugfahrt, die ist lustig

Am Sonntagmorgen war für Victoria, Sebastian, Adelina, Jordan, Mavin, Shannon, Tammy, Trancine und Lisa Treffen am Bahnhof in Wolfsburg angesagt. Von dort ging es in etwas mehr als drei Stunden per Bus und Schienenersatzverkehr über Hannover und Walsrode nach Soltau und von dort weiter per Auto zum Südsee Camp Wietzendorf. Dabei wussten die öffentlichen Verkehrsmittel zu überzeugen; wir schafften die Fahrt ohne eine einzige Minute Verspätung.

Als wir am frühen Nachmittag am Zeltplatz ankamen gab es als Begrüßungssnack erstmal etwas Obst, dann galt es die Zelte zu belegen. Noch bevor wir richtig angekommen waren, wurde uns von einer Nachbargruppe ein warmes Mittagessen angeboten. Diese hatte bei einem Caterer Spaghetti Bolognese bestellt und noch sehr viel übrig behalten. Im Anschluss standen die Erläuterung unserer Lagerregeln sowie eine Platzführung an. Nachdem die Kinder den Badesee gesehen hatten, stand die Entscheidung, was als nächstes zu tun sein sollte, fest; wir gingen zum Schwimmen.

Nach der Ankunft von Benedikt Spendel – unserem vierten Betreuer – und Nils hatten wurde noch etwas Activity gespielt. Beim Abendessen hatten wir noch ein zweites Mal Glück. Wieder war bei einer anderen Gruppe etwas vom Essen übrig geblieben. So gab es Geschnetzeltes sowie Kartoffel- und Nudelsalat.

Am Abend wurde ein wenig Activity bei Jürgen im Vorzelt gespielt, da es draußen ein wenig regnete. Währenddessen entstand auch das inoffizielle Maskottchen des Zeltlagers: Der berühmt berüchtigte „Partylöwe“. Da nun die erste „Zeltzeit“, also der Zeitpunkt an dem sich alle Kinder in ihren Zelten aufhalten sollten, näher rückte, machten sich alle bettfertig und es kehrte bald Ruhe ein.

Montag: Regen, Regen und noch mehr Regen

Den Montagvormittag verbrachten wir mit verschiedenen Spielen bevor es zum Mittagessen Hot Dogs gab. Bei bedecktem Himmel ging ein Teil der Gruppe am Nachmittag an den See, wurde dort aber nach einer Weile durch Donnergrollen aus dem Wasser und zum Rückzug gezwungen. Auf dem Rückweg wurden wir dann von starkem Regen überrascht. Am Zeltplatz angekommen wurde der Starkregen noch heftiger und wir waren gezwungen in den Zelten auszuharren. Nur Benni rannte immer wieder von Zelt zu Zelt um hier und da Gepäck vor dem Wasser zu retten. Nach einem Check des Wetterberichts war klar, dass sich der Regen so schnell nicht legen würde und dass wir einen Ort zum Aufenthalt sowie zum Trocknen der vielen nassen Kleidungsstücke und Handtücher brauchten. Daraufhin mieteten wir ein Aufenthaltszelt. Der erste Tag wurde uns – wohl aus Kulanz (nachdem Victoria und Jürgen ihren hilfsbedürftigsten Mienen aufgesetzt hatten – nicht berechnet, die Miete für die nächsten zwei Tage konnten wir durch eine Spende von Gabriele und Rolf Winter bezahlen ohne ein Loch in das Budget zu reißen. Hier konnten wir nun alle gemeinsam und trocken zu Abend essen.

Da uns das Aufenthaltszelt nun vom Wetter unabhängiger machte, hatten wir die Möglichkeit Lesezeichenmonster zu basteln. Hierbei konnte jeder seine Kreativität unter Beweis stellen.

Dienstag: Heide Park

Am Dienstag ging es dann in den Heide Park. Da uns in den Autos ein Platz fehlte, mussten wir die Anreise mit dem Bus-Shuttle ab Soltau antreten. Um einen möglichst geringen Eintrittspreis zu erreichen, mussten wir den Tag der Fahrt schon eine Woche im Voraus festlegen und hatten nun was das Wetter anging leider etwas Pech. Es regnete zwar fast den ganzen Tag, allerdings auch nur noch sehr leicht. Das regnerische Wetter führte aber auch dazu, dass wir an den Fahrgeschäften nur sehr geringe Wartezeiten über uns ergehen lassen mussten (bei allen Fahrgeschäften blieb die Anzeige für die Wartezeit bei unter 10 Minuten). Eine nette Anekdote: Auf der Schiffschaukel sorgte unsere Gruppe im Wechsel mit der Gruppe auf der anderen Seite abwechselnd für ordentliche Stimmung, so dass der Bediener der Anlage die Fahrzeit direkt verdoppelte.

Nach dem langen Tag und dem schlechten Wetter änderten wir die Planung für das Abendessen; statt Brot gab es Nudeln mit selbstgekochter Tomatensoße (zubereitet von den Köchen Tammy, Shannon und Sebastian). Ehrlich gesagt könnte man auch behaupten, dass es eine Knoblauchsoße mit Tomaten gab. Aber auch wenn die Soße etwas knoblauchlastig war, war sie doch sehr lecker.

Mittwoch: Stadtbummel

Am Mittwoch machten wir mit einem Teil der Gruppe einen Ausflug nach Soltau. Beim Stadtbummel wurde die Fußgängerzone erkundet, die Kinder kauften mehr oder weniger heimlich Geschenke für die Betreuer (dazu später mehr) und die Betreuer konnten auf dem Markt ein paar Leckereien für das abendliche Lagerfeuer finden.

Der Teil der Gruppe, welcher nicht mit in die Stadt gefahren war, blieb zusammen mit Benni auf dem Platz und nutzte die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Es wurden einige Kartenspiele (Quartetts) gekauft und auch sofort gespielt. Da das Wetter wieder gut war, spielten einige danach noch etwas Boule auf dem Platz.

Als die ganze Gruppe wieder auf dem Platz war, gab es für die Kinder vor dem Abendessen noch die Gelegenheit mit der „Rappelkiste“ eine Rundfahrt über den Platz zu machen. Zum Abendessen gab es selbstgekochtes Chili con Carne, zubereitet und abgeschmeckt von Tammy, Mavin, Fabian, Benni, Jürgen und Sebastian. Trotz der vielen Köche schmeckte das Chili auch den (wenigen) Skeptikern (das Sprichwort gilt wohl nur für Brei). Nach dem Abendessen ergab sich zum ersten Mal die Gelegenheit ein Lagerfeuer zu machen. Während sich die Kinder Stöcke suchten, nutzten wir Betreuer die restliche Glut vom Kochen des Chilis um das Feuer zu entfachen. Nach einer Weile packten wir die Mappe mit den Liedtexten aus und konnten auch ohne Gitarre noch ein paar tolle Lieder zum Besten geben.

Donnerstag: Endlich wieder Sonne

Am Donnerstag kam dann endlich wieder die Sonne raus. Diese bis dahin seltene Gelegenheit nutzten wir sofort und gingen am Vormittag an den See zum Schwimmen. Zum Mittagessen gab es Obstsalat. Dieser war in Anbetracht der vielen Wespen zwar nicht die beste Wahl, allerdings waren nach diesem Mittagessen alle gegen Wespen abgehärtet, so dass keiner mehr Panik bekam, wenn eines der gestreiften Insekten um ihn herum schwirrte. Da die Sonne auch am frühen Nachmittag weiter brannte, beschlossen wir, uns erst einmal in den Schatten zurückzuziehen, wo wir in großer Runde Activity spielten. Am späten Nachmittag, nachdem der Sonnenschein etwas nachgelassen hatte, konnten wir noch einmal an den See. Nach dem Abendessen konnten wir auch an diesem Tag wieder ein Lagerfeuer machen.

Freitag: Jetzt gehen wir alle nochmal baden und dann reiten wir los

Am Freitag ging es direkt nach dem Frühstück ans Sachen packen. Dabei hatten wir den Zeitbedarf etwas unterschätzt. Statt wie geplant um spätestens 12 Uhr wurden wir erst um 12:20 Uhr fertig, waren damit aber noch innerhalb des Zeitpuffers. Zwischendurch wurden die Betreuer von den Kindern noch mit Geschenken bedacht. Da wir zu Beginn der Woche so schlechtes Wetter hatten, entschlossen wir uns, das schöne Wetter so lange wie möglich auszunutzen und vor der Heimreise nochmal Baden zu gehen. Wer sein Taschengeld noch nicht auf den Kopf gehauen hatte, konnte sich auf dem Rückweg noch ein Eis kaufen. Nachdem wir die abschließenden Gruppenfotos am See und am Eingang des Campingplatzes geschossen hatten, ging es dann in die Autos und auf die Straße.

Fazit

Insgesamt können wir nur einstimmig sagen, dass unser erstes Zeltlager ein riesiger Erfolg war. Den Kindern und Jugendlichen hat es viel Spaß gemacht und uns natürlich auch. Es war sehr anstrengend, besonders an den ersten Tagen, die durch monsunartige Regenfälle geprägt waren. Aber auch das hatte sein Gutes, da wir mit den Kindern gemeinsam unsere Kreativität und Flexibilität ausleben konnten. So wichen wir immer wieder von unserer ursprünglichen Tagesplanung ab und es gab ganz spontane Abstimmungen, was als nächstes unternommen werden sollte oder wer welche Gruppe beim Abwaschen unterstützte. Die Gruppe ist insgesamt stärker zusammen gewachsen. Die Kinder konnten feststellen, dass ein Wolkenbruch noch kein Weltuntergang ist und nicht jede Wespe gleich die Frühstücksrunde sprengen muss. Gerade die letzten Tage haben uns gezeigt, was für eine tolle Jugendgruppe wir doch haben und uns in unserer Arbeit bestätigt. Vielleicht werden wir beim nächsten Mal einige Dinge anders planen und auch einen Plan B für schlechtes Wetter erstellen.

Was für uns und die Jugend aber bereits entschieden ist: Wir fahren wieder!

>>> Zu den Zeltlagerfotos

Danksagungen

Zum Abschluss möchte sich die Jugendgruppe (einschließlich der Betreuer) herzlich bei den folgenden Personen bedanken:

  • Bei Gabriele und Rolf Winter für ihre großzügige Spende von 120 € mit der die Miete für das Aufenthaltszelt für die regnerischen Tage bezahlt werden konnte.
  • Bei Familie Rietzel für die Zurverfügungstellung ihres Anhängers.
  • Bei Peter Tabrizian für seine Unterstützung beim Zeltaufbau und Transport des Gepäcks.
  • Bei Petra Blau-Krischke und Thomas Krischke für die Zurverfügungstellung ihres Autos und vieler Materialien sowie die Spende von Bastelmaterialien.
  • Bei den Eltern aller Teilnehmer für ihre Unterstützung und für die Zurverfügungstellung der Zelte.