In Ehren verabschiedet und trotzdem weiter im Amt: Die beiden Vorsitzenden des Schützenvereins Meinkot, Jürgen Kutsche sen. und sein Stellvertreter Hartmut Kowalak, hatten vor den turnusmäßigen Vorstandsneuwahlen erklärt, nicht wieder zu kandidieren. Entsprechend waren sie von den Mitgliedern mit Dankesworten und Präsenten in der Jahreshauptversammlung verabschiedet worden. Doch dann wartete der Wahlleiter, Ehrenvorsitzender Wilhelm Wehke, vergeblich auf Nominierungen für die Nachfolger. Keines der knapp 130 Vereinsmitglieder fand sich zur Kandidatur bereit. Fast eine Stunde lang wurden Ideen präsentiert und Möglichkeiten diskutiert - ohne Erfolg. Schließlich stand fest: Die beiden Vorsitzenden bleiben im Amt, und zwar so lange, bis Nachfolger gewählt sind; so will es die Satzung des Meinkoter Schützenvereins.

Weniger spektakulär waren die anderen Veränderungen im Vorstand: Marcus Müller und Anne Kutsche schieden aus - auch sie erhielten lobende Worte und Präsente. Andere Ämter übernahmen Peter Schulz (Schießsportleiter) und Renate Kutsche (stellv. Schriftführerin). Neu dabei sind Michael Rädermacher (stellv. Schießsportleiter und stellv. Hauptmann), Monika Rädermacher (2. Damenleiterin), Victoria Tabrizian (3. Jugendleiterin) und Bernhard Lemmle (Pressewart). Komplettiert wird der Vorstand der Meinkoter Schützen durch die wiedergewählten Edith Flach (Kassenführerin), Wilhelm Zinsmeister (Schriftführer und stellv. Kassenführer), Jürgen A. Kutsche (1. Jugendleiter) Sebastian Krischke (2. Jugendleiter), Danuta Spendel (1. Damenleiterin) und Bernhard Jäger (Hauptmann).

Bei so viel "Wahlgetöse" geriet die Ehrung verdienter Mitglieder fast in den Hintergrund. Dabei feierten die Meinkoter Schützen das 60jährige Jubiläum der Vereins-Wiedergründung nach dem Krieg - und sie konnten sogar zwei der drei noch lebenden Mitgründer im Schützenheim begrüßen: Der heutige Ehrenvorsitzende Wilhelm Wehke und das Ehrenmitglied Wilhelm Schünemann wurden mit Urkunde und Abzeichen des Deutschen Schützenbundes sowie mit einem seltenen Orden des Vereins ausgezeichnet; die gleiche Ehrung erhält Ehrenmitglied Hermann "Menne" Klein, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Viel Aufmerksamkeit fand hier die launige Rückbesinnung von Wilhelm Schünemann, die in der Feststellung gipfelte: "Unsere Vereinsbeiträge haben damals unsere Eltern bezahlt - wir hatten ja nicht mehr als 20 Pfennige in der Tasche".

Weitere Auszeichnungen für langjährige Treue zum Verein erhielten Ehrenmitglied Werner Köntopp (50 Jahre), Danuta Spendel, Johannes Spendel, Marian Kagelmann (jeweils 25 J.), Elke Jäger, Nina Krischke, Siegfried Schoof, Luisa Schünemann, Hendrik Schünemann (jeweils 15 J.), Petra Markgraf, Andreas Appel und Wilhelm Zinsmeister (jeweils zehn J.). Breiten Raum nahmen auch die Ehrungen der Mitglieder für schießsportliche Leistungen mit Pokalen, Abzeichen und Urkunden ein.

Im weiteren Verlauf der Versammlung überbrachte Velpkes Bürgermeister HaJo Kleinert nicht nur Grüße und Geldgeschenk der Gemeinde, sondern appellierte auch an die Meinkoter Schützen, langjährige Traditionen weiterhin zu pflegen. Daneben erfreute er aber auch mit der Ankündigung, dass der (seit über 30 Jahren geforderte) Radweg zwischen Meinkot und Velpke wohl noch in diesem Jahr eröffnet wird. - Die Jahresberichte der Vorstandsmitglieder belegten viele und abwechslungsreiche Aktivitäten des Vereins, nur der Kassenbericht zeigt Handlungsbedarf auf. So wird bei der Mitgliederversammlung im Mai wohl nicht nur über die Nachfolge der Vereinsvorsitzenden, sondern auch über den Mitgliedsbeitrag zu sprechen und abzustimmen sein.